Buchbesprechung auf dem alpen-blog von Wanderbuchautor Dieter Buck:
Ein Ex-Triathlet, Marathonläufer, Wanderer und Reiselustiger erkrankt im Alter von 27 Jahren an einem bösartigen Gehirntumor. Die Operation sowie anderthalb Jahre Bestrahlung und Chemotherapie zehren ihn körperlich wie mental völlig aus.
Er beginnt wieder bei Null, erreicht nach und nach sich selbst gesetzte Ziele, und erfüllt sich zehn Jahre nach der Entfernung des Tumors einen Traum: die Besteigung des Kilimanjaro. Ein Buch, das Mut macht und Hoffnung und Optimismus vermittelt. Ein Buch, das zeigt, dass es keine Zufälle gibt, und dass alles für etwas gut ist. Ein authentischer, humorvoller, emotionaler und mitreißender Bericht des Autors Sascha Koller mit detaillierten Einblicken in die Leiden eines Krebskranken, die Freuden eines Genesenden sowie in das große Abenteuer Kilimanjaro-Besteigung.
Das Buch selbst beginnt mit der Tragödie: Der Entfernung eines golfballgroßen Gehirntumors und einer 13-stündigen Operation. Gleich darauf folgt glücklicherweise auch die Auflösung: Das Glück, nach zehn Jahren auf dem Gipfel des Kilimanjaro zu stehen. 5895 Meter über dem Meer. Dazwischen erzählt Koller in lebhaften Worten von seiner Kindheit. Selbst Schwabe kann sich da der Rezensent voll einfühlen. Ja, so wars! Wewiter geht’s mit Reisen, ersten Bergbesteigungen, Marathon. Was ein sportlicher junger Mann halt so anpackt. Danach folgen 50 Seiten Krankheitsgeschichte und Genesung. Eigentlich was, das man als (gefühlter) Gesunder eigentlich überblättern möchte. Betrifft einen ja nicht. Sollte man aber nicht, denn so persönlich, so lebhaft geschildert, dass man meint, dabei zu sein, liest man eine solche Geschichte wohl nirgendwo sonst. Danach folgte der weitere (körperliche) Aufbau, Wanderungen, Läufe, Sport, Training, bis hin zum großen Ziel, dem Kilimanjaro. Vorbereitung und Besteigung werden immerhin fast 130 Seiten gewidmet.
Fazit: absolut lesenswert. Hat man‘s mal in der Hand, legt man es wohl nicht so schnell mehr weg. Nichts also für Abende, an denen man eigentlich früh zu Bett gehen wollte… Empfehlenswert nicht nur für Kranke und Genesende, sondern für alle, die gerne in den Bergen unterwegs sind.
Buchbesprechung im "Stuttgart Alpin" 01/2017 von Sabine Ries, Fachjournalistin und Freie Autorin:
Sascha Koller, seines Zeichens frisch gebackener Buchautor, Schwabe, Wanderer, Welteroberer, Ex-Triathlet und Marathonläufer samt abgeschlossenem Studium zum Dipl-Ing. für Ernährungstechnik, beschreibt in seinem Taschenbuch auf knapp 300 Seiten kurzweilig sein bisheriges Leben. Was in seiner Kindheit und Jugend harmlos beginnt und auf eine Vielzahl der Leser zutreffen könnte, nimmt jedoch eine rasche Wendung. Im Alter von nur 27 Jahren, und damit mitten im Leben, erkrankt der lebens- und unternehmenslustige Sascha Koller plötzlich schwer. Innerhalb weniger Tage ist nichts mehr wie es einmal war. Was das für die nächsten Jahre bedeuten wird, kann er zu diesem Zeitpunkt nicht abschätzen. Was er in den Jahren ab der niederschmetternden Diagnose bösartiger Hirntumor alles erleben wird, ist für jeden Gesunden unvorstellbar.
Doch keine Sorge, Koller versinkt im Buch nicht in Selbstmitleid oder langweilt mit komplizierten Untersuchungen und Diagnosen. Er schafft es in einer bewundernswert leichten und unaufgeregten Art, die Hölle die er durchlitten hat, die verschiedenen Begegnungen und die vielen kleinen Lichtblicke unterhaltsam zu beschreiben. Kurzweilig und fesselnd. Man möchte das Buch ab der Buchmitte plötzlich nicht mehr weglegen. Erst recht nicht, als seine Planungen für das Kilimanjaro-Bergabenteuer beginnen, zehn Jahre nach seiner Diagnose und nachdem er sich mühsam, Schritt für Schritt, wieder ins Leben zurück gekämpft hat. Seine Begründung für dieses optimistische Vorhaben: „außerdem möchte ich mit der Aktion auch anderen Erkrankten Mut machen. Man darf sich nicht einfach aufgeben“.
Akribisch bereitet er sich vor, vom richtigen Funktionsunterhemd über verträgliche Energieriegel bis hin zum kuschelig warmen Daunenschlafsack. Er trainiert seine Ausdauer zunächst auf der Schwäbischen Alb. Nachdem der letzte Schnee endlich weg ist, weitet er sein Trainingsgebiet auf die Schweizer Alpen aus, um sich langsam an die Höhe zu gewöhnen. Das große Abenteuer soll gelingen. Zumindest an den Vorbereitungen und der Ausrüstung darf es nicht scheitern. „Als ehemaligem Krebspatienten ist mir klar, man kann das Leben nicht planen, oft kommt es anders als man denkt. Aber man kann es zumindest versuchen.“ Natürlich lässt er nichts unversucht, weiß, was Durchbeißen und Grenzen überwinden bedeutet und der Leser darf in fesselnder Weise daran teilhaben. Er schreibt: „Um es auf den Punkt zu bringen: Ich war bereit für den Kilimanjaro“. Vor allem war er bereit alles zu geben, zu kämpfen, so wie er es all die Jahre zuvor auch gemacht hat. Auf welcher Route, mit wem und wie er den Gipfel des Kibo, des höchsten Berg Afrikas mit seinen 5895 Metern erreichen wird und was es fortan mit der Zahl 7 auf sich hat, wird an dieser Stelle nicht verraten. Doch lesen Sie selbst, es lohnt sich. Ach ja, und machen Sie Sascha Koller hinterher keinen Vorwurf, wenn fortan das Projekt Kilimanjaro auch in ihrem Kopf herumspukt.
Kundenrezensionen auf amazon.de:
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